UStG/InsO: BFH vom 15.12.2016 (Az. V R 26/16)

Die Insolvenzanfechtung führt zu einer Vorsteuerkorrektur gem. § 17 UStG zu Lasten der Masse.

Mit seinem Urteil vom 15.12.2016 (Az. V R 26/16) bestätigt der 5. Senat des BFH die Rechtsauffassung einiger Finanzverwaltungen (z.B. OFD Koblenz, Verfügung vom 23.08.2013, Az. S-0550 A - St 34 1 / S-7333 A - St 44) und Finanzgerichte (Finanzgericht Münster vom 17.03.2011, Az. 5 K 1861/07 U; Finanzgericht München vom 10.10.2012, Az. 3 K 733/10; Sächsisches Finanzgericht vom 15.10.2015, Az. 1 K 1381/14).

Die erfolgreiche Anfechtung gem. §§ 129 ff. InsO führt zu einer Rückzahlung des Entgelts und somit zu einer Vorsteuerkorrektur gem. § 17 Abs. 2 Nr. 1, Abs. 1 Satz 2 UStG. Da erst die tatsächliche Rückgewähr die Änderung der Bemessungsgrundlage auslöst, soll es sich bei der Vorsteuerberichtigung um eine Masseverbindlichkeit i.S. § 55 Abs. 1 Nr. 1 InsO handeln.

Bei den Anfechtungsermittlungen wird daher künftig auch darauf geachtet werden müssen, ob es sich bei der angefochtenen Zahlung um ein umsatzsteuerpflichtiges Entgelt handelt.

Berlin, den 23.02.2017
karus Steuerberatungsgesellschaft mbH

Update:
So nun auch der 11. Senat des BFH in seinem Urteil vom 29.03.2017 (Az. XI R 5/16)

Berlin, den 01.06.2017
karus Steuerberatungsgesellschaft mbH

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